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Von Selbstliebe, Kinderwunsch und was Corona damit zu tun hat

Ich weiß nicht, wie es Euch ging oder immer noch geht, was Corona angeht oder den Lock-down betraf. Ich möchte Euch von mir und meinen Gedanken erzählen. Aber ich möchte eins vorab schicken, ich spreche hier nicht von Menschen, die ihre Existenz fast verloren hätten oder gar ganz verloren haben. Ich rede aktuell mal von mir und vielleicht von dem ein oder anderen da draußen, dem es vielleicht ähnlich ging wie mir. Eigentlich möchte ich meine Worte gar nicht auf Corona beziehen, weil dieses Thema einfach sehr schwer ist und viele unterschiedliche, teilweise extreme Meinungen nach sich zieht. Aber ich finde es sehr passend, für die Gedanken, die ich mit Euch teilen möchte.

Nach dem ersten Schock, wo ich gar nicht so schnell realisieren konnte, was hier gerade passiert und den normalen Ängsten, die wahrscheinlich jeder von uns hat(te) , war es für mich eine völlig neue Erfahrung jeden Tag zu Hause zu sein. Ich hatte plötzlich unheimlich viel Zeit zum auf- und umräumen, ausmisten, aus meinem Kleiderschrank und aus der Speis. Hab meine Küche gewienert und mich von überflüssigen Ballast befreit. Erst in sächlicher Form- einige Tage, die ersten Wochen. Ich hatte Zeit für die Familie und meine Kinder. Wir haben fast jeden Abend zusammen gespielt, ich habe gesund gekocht, wofür ich sonst nicht immer Zeit habe und wir haben es genossen trotz aller Widrigkeiten. Es war ein Zustand, den wir so nicht kannten. Abends mal nicht schon über die Termine des nächsten Tages nachdenken zu müssen. Darüber nachdenken, wie ich was organisiere, damit alles erledigt werden kann, dass beide Kinder in ihr Training kommen oder ich mit Ihnen für die Schulaufgaben lernen konnte.

Mein Sohn war selten so gechillt wie in dieser Zeit. Und ja, er hat täglich sein Homeschooling gemacht und mitgelernt. Aber er hatte keinen Druck. Er war frei im Kopf und konnte dadurch unheimlich viel aufnehmen an Wissen, selbst welches, was er sich selber beibringen musste.

Nach einiger Zeit trat tatsächlich bei mir ein Effekt ein, den ich nur nach 3-4 Wochen Kroatien Urlaub kenne. Ich habe mich und mein Leben reflektiert. Hab darüber nachgedacht, wo ich grade steh und was ich von meiner Zukunft möchte und was nicht mehr. Ich war völlig geerdet und mit mir im Reinen. Nie im Leben wäre ich unter normalen Umständen dazu in der Lage gewesen, nicht so und in dieser Form. Normalerweise funktinoniere ich oft auch nur noch. Ich merkte, dass meine Energiereserven sich wieder aufgeladen haben, sich kleine Wehwehchen, die man im Alltag als normal empfindet, langsam weggingen. Ich bin fast jeden Tag spazieren gegangen und mir ist dort erstmal aufgefallen, wie selten ich das eigentlich tue. Wie wenig Zeit ich normalerweise dafür habe und was mit mir passiert, wenn ich sie plötzlich habe. Ich heilte von innen und deswegen wurde mir vieles auf einmal so klar. Ich wusste plötzlich ganz genau, was ich wollte und was mit wirklich wichtig war. Und man sah es mir an, an meiner Haut, meinen Haaren. Meine Kopfschmerzen wurden weniger und ich strahlte von innen heraus. Was geschah da? Genau das, wovon ich meinen Patienten jeden Tag in meiner Praxis erzähle. Unser Körper funktioniert auf Zellebene und der dort entwickelten Energie. Unser Energiehaushalt ist die Basis sämtlicher Stoffwechselprozesse in unserem Körper und wenn dieser nicht im Gleichgewicht ist, dann können unsere Körpervorgänge nur bedingt stattfinden und weiter noch, sie funktionieren wie eine Dominoreihe und wenn der 3.Stein hakt, kann der 4. nicht mehr umfallen und somit die ganze Kette nicht mehr. In diesem Moment geht der Körper vom Lebensmodus in den Überlebensmodus über. Und dann sind wir an der Stelle des Menschen, der nicht schwimmen kann, aber einen Ertrinkenden retten möchte. Das kann nicht funktionieren. Zu diesem Zeitpunkt möchte ich von einer Freundin erzählen, die sich vor vielen Jahren nach dem Abitur dazu entschieden hatte, zu studieren und Karriere zu machen. Dies tat sie auch und ging auch dafür einige Jahre mit ihrem Partner ins Ausland, was durchaus nicht immer einfach für beide war. Nach dieser Zeit wollten sie aber etwas in ihrem Leben verändern, sie bauten und wollten ein Kind. Dies ließ leider lange auf sich warten. Sie klapperten Ärzte, Heilpraktiker und Kinderwunschkliniken ab. Es dauert alles seine Zeit und viele, viele Nerven, aber nach einer IVF wurde sie schwanger und Gott sie dank verlief auch alles nach Wunsch. Aus Vernunftgründen entschieden sich die 2 es nicht nochmal darauf ankommen zu lassen und waren zufrieden, so wie alles für sie gelaufen war.

Corona zwang auch sie zur Kurzarbeit. Ich glaube für die 3 war es noch ungewöhnlicher so viel Zeit füreinander zu haben, wie für mich und meine Familie damals. Sie genossen es so sehr , endlich mal Zeit für die Familie zu haben,Zeit, die sonst wirklich sehr rar war. Eine Woche nach dem Lockdown rief sie mich an und berichtete mir, dass sie wieder schwanger sei mit einem gesunden Baby. Es gab keinen Plan, keine IVF, keine Hormoneinnahmen und keinen Druck. Es gab einfach nur eine Auszeit: Auszeit von der Arbeit, vom Stress, vom Druck, dafür aber Zeit für die Partnerschaft. Auch bei den Zweien, hat sich der Energiehaushalt regeneriert. Sie sind unter Corona vom Überlebensmodus in den Lebensmodus übergegangen. Alle Stoffwechselvorgänge passierten automatisch und von alleine, ohne Zutun, ohne Gabe von Hormonen und vor allem ohne Druck und ohne Ängste. Natürlich fragte ich sie, ob sie noch irgendwas anderes gemacht haben. Sie erzählte mir von den gleichen Erfahrungen, die auch ich gemacht habe. Sie hatten Zeit spazieren zu gehen, sich gesund zu ernähren und haben in dieser Zeit keinen Alkohol getrunken. Sie haben quasi körperlich und seelisch entgiftet.

Ich denke viele uns, haben sich vorgenommen, auch nach dem Lockdown, mehr auf sich zu achten, mehr spazieren zu gehen, gesünder zu essen und weniger zu trinken oder zu rauchen, vielleicht auch auf toxische Verbindungen zu verzichten, weniger zu arbeiten, weniger am Handy zu sein, öfter mal auf sich und seine Bedürfnisse zu hören, aber ich denke auch, dass das in der Realität oft schwierig einzuhalten ist. Aber an dem Beispiel meiner Freundin wollte ich Euch erzählen, wie wertvoll es sein kann, gut zu sich zu sein und welche Effekte es erzielen kann.

Egal ob wir einen Kinderwunsch haben oder nicht, ob wir unter Akne leiden oder Darmproblemen, PMS, Migräne oder Schilddrüsenproblemen , wir können heute viel unterstützen, aber die Basis liegt in uns selber und das sollten wir uns immer vor Augen führen. Ein Nichtschwimmer, kann keinen Ertrinkenden retten, und ein Körper kann sich nicht um ein kleines Baby in sich kümmern, wenn das Haus außen rum renovierungsbedürftig ist. Die Natur schützt uns in diesem Fall und das finde ich eigentlich sehr nett von ihr.

Der Schlüssel sind wir selbst:

Wie sagt Charlie Chaplin:

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.

Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.

Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

Anfangs nannte ich das Gesunden Egoismus, aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

Also warum nicht grundsätzlich ein bisschen weniger Überlebensmodus und etwas mehr Lebensmodus?

Ich denke, wenn es uns selber gut geht, kann um uns herum oder in uns, viel Gutes passieren …

Deswegen achtet auf Euch und Nein, auch kleine Wehwehchen wie PMS, Akne, strohige Haare oder Haarausfall sind nicht normal, sondern es sind kleine Zeichen Eures Körpers, Euch zu zeigen, dass gerade etwas nicht passt. Gerne können wir darüber auch persönlich sprechen und herausfinden, was da gerade nicht passt.

Herzlichst,

Eure Yvonne Ortmeier

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